Teil II: Die Transaktionsanalyse
Im Grunde ist mein heutiger Blogartikel der zweite Teil zu diesem hier, denn das sogenannte Okay-Geviert, um das es heute geht, ist Teil der Transaktionsanalyse. Analysiert man den Kommunikationsaustausch auf der Basis dieser psychologischen Theorie, lassen sich laut Eric Bernes vier Grundhaltungen annehmen, die Menschen haben, während sie miteinander kommunizieren.
Die Okay-Position, die jemand einnimmt, ist eine Lebensanschauung. Eine Neigung zu einer dieser Grundeinstellung manifestiert sich schon in der Kindheit und fußt auf den Erfahrungen, die man in dieser Zeit macht.
Werner Stangl geht in seinem Aufsatz zur Transaktionsanalyse unter Berufung auf das Buch von Thomas A. Harris „Ich bin okay – du bist okay“ davon aus, dass es sich mit dem Einnehmen dieser Grundeinstellung wie folgt verhält:
Da diese Annahme jedoch eine Entscheidung (wenn auch eine unterbewusste) war, meint Harris man könne diese Entscheidung ändern. Der erste Schritt dazu sei das Bewusstmachen der eigenen Lebensanschauung und der Kindheitssituation, die zu dieser geführt hat
Stangl, 2019
Eine Lehrerin spricht mit den Eltern eines schwierigen Kindes. In der jeweiligen Grundhaltung sähe ihre innere Einstellung vor dem Gespräch in etwa so aus:
1) Ich bin okay! Du bist okay!
Ich als Lehrerin habe die Kompetenz und die Möglichkeit mit diesen Eltern über ihr Kind zu sprechen und gemeinsam mit ihnen zu erarbeiten, wie man diesem Kind helfen kann.
2) Ich bin okay! Du bist nicht okay!
Ich bin hier in diesem Gespräch, die Einzige, die Ahnung von Pädagogik hat. Die Eltern werden vermutlich gar nicht verstehen, was ich von ihnen will. Ich will gar nicht wissen, was die mir zu diesen Situationen der letzten Zeit zu sagen haben.
3) Ich bin nicht okay! Du bist okay!
Ich kann es heute bestimmt wieder nicht schaffen, ein solch kompliziertes Gespräch zu führen. Ich wünschte jemand anderes, der mehr Ahnung von so etwas hat, könnte das für mich erledigen.
4) Ich bin nicht okay! Du bist nicht okay!
Jetzt kommen wieder diese dummen Eltern zu mir, die sowieso nicht verstehen, was ich von ihnen will. Aber solche Gespräche kriege ich halt einfach nicht hin.
Es ist leicht zu erkennen, mit welcher Haltung ein gewinnbringendes Gespräch für beide Seiten entstehen könnte. Solltest du dich also im Alltag bei einer Haltung ertappen, bei der du dich selbst über andere stellst oder bei der du auf andere herabsiehst, könntest du überlegen, woher diese Haltung just in diesem Zusammenhang kommt und ob sie für die Kommunikationssituation nötig oder gewinnbringend ist.
Verwendete Literatur
Stangl, W. (2019). Transaktionsanalyse. [werner stangl]s arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Transaktionsanalyse.shtml (2019-07-18).
Stangl selbst verweist auf „Harris Thomas A. (1975) Ich bin o.K. Du bist o.K.