Wie kann ich die richtige Entscheidung treffen?

…das Tetralemma kann helfen.

Wie kann ich die richtige Entscheidung treffen?

Du kennst bestimmt diese Situation – vor dir liegen tolle Möglichkeiten und du bist ganz hin- und hergerissen, für welche du dich entscheiden sollst. Welche ist die Richtige?

In diesem Blogbeitrag stellen wir dir eine Methode vor, die dabei hilft, die richtige Entscheidung für dich zu treffen bzw. deinen Klient:innen dabei helfen kann, eine Entscheidung zu treffen.

Entscheidungen

Manchmal haben wir einen ganzen Strauß voller Möglichkeiten und das Glück, alle davon wahrnehmen und nutzen zu können.

Doch häufig geht das nicht und wir müssen uns entscheiden – oder haben zumindest das Gefühl, uns entscheiden zu müssen.

Eine Entscheidung zu treffen bedeutet, sich festzulegen, Position zu beziehen. Oftmals bedeutet es auch zu etwas „Ja“ und gleichzeitig „Nein“ zu etwas anderem zu sagen.

 

„Tetralemma“ – Hilfe für Entscheidungen

Das Tetralemma können wir einsetzen, um uns mit unseren Möglichkeiten auseinanderzusetzen und eine Entscheidung vorzubereiten.

Wie es funktioniert?

Am besten funktioniert das Tetralemma, indem du die verschiedenen Positionen (Anliegen, Das Eine, Das Andere, Beides, Keines von beiden, All dies und selbst das nicht) als Bodenanker vorbereitest.

Dazu schreibst du jede einzelne Position auf einen eigenen Zettel oder eine Karte und formierst diese, wie auf dem Bild oben, vor dir oder den Klient:innen auf dem Boden.

Der Einfachheit halber gehen wir nachfolgend davon aus, dass du diese Methode mit einem Klienten oder einer Klientin zusammen machst und die Person durch das Tetralemma führst. Natürlich kannst du die Methode auch allein und für dein eigenes Anliegen, deine eigene Entscheidungsfindung nutzen.

Nun geht es darum, die verschiedenen Positionen abzugehen und zu reflektieren. Dazu leitest du deine Klient:innen an und begleitest sie bei jeder Position.

Die Positionen

  1. Das Anliegen
    Hier beginnt das Tetralemma. An dieser Stelle lädst du dazu ein, das Anliegen zu formulieren und zu konkretisieren.
    Die Leitfrage ist: Zwischen was musst du dich entscheiden?
  2. Das Eine
    Hier wird eine der Möglichkeiten ausführlicher beschrieben.
    Leitfrage: Das Eine – was wäre das?
  3. Das Andere
    Der Gleiche Ablauf und die Gleiche Leitfrage wie bei 2.
    Hier geht es um die andere Möglichkeit.
  4. Beides
    Leitfrage: Wenn du dir vorstellen würdest, beides zu tun, was könnte das sein?
  5. Keines von beiden
    Leitfrage: Wenn du dir überlegst, keines von Beidem zu tun, was würdest du dann machen?
  6. All dies nicht und selbst das nicht
    Leitfragen: Stell dir vor du würdest all dies nicht tun und selbst das nicht, wie wäre das?
    Stell dir vor es wäre alles ganz anders, was wäre dann?

Metaposition:
Zum Abschluss soll der/die Klient:in die Metaposition einnehmen, dazu stellt ihr euch außerhalb des Tetralemmas auf und blickt von außen auf die eben durchschrittenen Positionen.
Aus der Metaposition heraus können nun die Erkenntnisse zusammengefasst werden.
Leitfrage: Wenn du das alles nun von außen anschaust, was geht dir dann durch den Kopf?

Fragen für die Positionen 2. – 6.

  • Was würdest du dann tun?
  • Was wäre dann anders als jetzt?
  • Wie würde sich das anfühlen?
  • Was könnte schwierig für dich sein?
  • Wenn du von hier auf die anderen Positionen schaust, was siehst du dann?

Je nach Anliegen kann man natürlich noch zum Thema passende Fragen ergänzen, die die Vorstellung und das Hineinversetzen anregen (z.B. Wie würde dann dein Tagesablauf aussehen? usw.).

Der Ansatz – Bei komplexen Entscheidungen die Komplexität des Denkens erhöhen

Das Tetralemma ist etwas „crazy“, denn man wird dazu aufgefordert Szenarien zu denken, die man teilweise quasi gar nicht denken kann. Das löst mitunter Verwirrung aus. Also bereite dich darauf vor, deine Klient:innen zu ermutigen.

Diese Bodenankerübung gibt die Möglichkeit, sich in die verschiedenen Optionen hineinzuversetzen und einzufühlen. Gleichzeitig werden die Klient:innen dazu eingeladen, völlig andere Gedankengänge und Prozesse anzustoßen als bisher.

Dadurch erweitert und verändert sich die Entscheidungsgrundlage, in Kombination mit dem Hineinfühlen bzw. -versetzen durch die Fragestellungen bei 2. – 6. kann eine neue Klarheit entstehen.
Und so kann das Tetralemma dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.